Polizeiwillkür hoch 3 / police arbitrariness times 3


Sitting outside in Graz – fines as high as our monthly income
<< On a walk with my friend, we met two other friends. We talked for a bit and sat down in the meadow while keeping our distance. After a few minutes, the police came, asked for our details and said that we would get a fine for entering a sports ground. The cops did not wear a mask and came very close to us (less than the one-meter minimum distance). The incident took place next to a volleyball court, which was marked by a band. We did not assume that our part of the meadow was part of the sports facility. At the same time, there were other people sitting on other benches and they were not punished. My friends from Venezuela and England speak little German, which made it even more difficult for them to understand what the current legal situation is. Each of us has received an administrative fine of 600 Euros, but my friends only earn around 600 Euros a month, of which they support children or families in their countries of origin, in addition to rent and living expenses. We have made an appeal. >>

Here is another report (Link: https://www.facebook.com/dieter.rehberg.98/videos/2711234352444182) from Vienna that reached coview: To people sitting on a meadow alone, harassed by cops.

Police harassment: We are one household
The partners* of A and B moved into their shared flat at the beginning of the Covid19 measures, thus creating a framework in which they live together in one household. On Easter Sunday they rest at the Donauinsel in Vienna, keeping a distance from each other although they live in the same household. Two cops on bicycles come by, check and punish them. They make fun of their names, act in an „absurd and disrespectful“ way. One of the persons concerned affected, emphasizes that it is important for them to act in solidarity and responsibility during the crisis. „We are life partners, we life in one household“, they write. Those who live in shared houses or flats, or who live in other constellations away from hetero-normative two-person relationships or the classic nuclear family, are more exposed to punishment connected with Covid19 measures.
A also mentions, that they are threatened by possible fines – they are students without any fixed income who have also experienced job loss.

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Write us your observations and reports here or post under the following three hashtags: #coview #watchgroup #covid19


In Deutsch
Draußen-Sitzen in Graz – Strafe in der Höhe des Monatseinkommen
<< Ich war mit meiner Freundin spazieren, wir haben zwei Freund/innen getroffen. Wir haben getrascht und uns in die Wiese gesetzt, mit Abstand. Nach wenigen Minuten kam die Polizei, verlangte unsere Daten und sagte, dass wir eine Anzeige wegen Betreten einer Sportanlage bekommen würden. Die Polizisten trugen keinen Mundschutz und kamen uns sehr nah (weniger als der 1 Meter Mindestabstand). Das Ganze spielte sich neben einem Volleyballplatz ab, welcher durch ein Band von Pfosten zu Pfosten gesperrt war. Wir haben nicht angenommen, dass dies Teil der Sportanlage sei, zumal wir deutlich ausserhalb des Feldes waren und auf eines Parkbank und der Wiese saßen. Zum gleichen Zeitpunkt gab es noch andere Personen, die auf anderen Bänken saßen und nicht bestraft wurden. Meine Freund_innen aus Venezuela und England sprechen wenig Deutsch, was es für sie nocheinmal erschwerte zu verstehen, was die geltende Rechtslage ist. Jede/r von uns hat eine Verwaltungsstrafe von 600 Euro bekommen, wobei meine Freund/innen nur nur um die 600 Euro monatlich verdienen, von denen sie außer Miete und Lebenserhaltungskosten zum Teil auch noch Kinder oder Familien in ihren Herkunftsländern unterstützen. Wir haben Einspruch eingelegt.>>

Und hier noch ein Bericht (Link: https://www.facebook.com/dieter.rehberg.98/videos/2711234352444182) aus Wien, der coview vor einiger Zeit erreicht hat: Zwei Leute, die allein auf einer Wiese sitzen, werden von Cops schikaniert.

Kiwarei-Schikane: Wohnen abseits der Kleinfamilie
Die Partner*innen von A und B ziehen zu Beginn der Covid19-Maßnahmen in deren WG ein und schaffen so einen Rahmen, in dem sie miteinander in einem Haushalt leben können. Am Ostersonntag sitzen sie auf der Donauinsel in Wien, mit Abstand zueinander, obwohl sie in einem Haushalt gemeinsam leben. Zwei Cops auf Fahrrädern kommen vorbei, kontrollieren und bestrafen sie. Sie machen sich über ihre Namen lustig, verfahren „absurd und respektlos“. Eine der betroffenen Personen, betont, dass ihm_ihr und den anderen ein solidarischer und verantwortungsvoller Umgang miteinander und mit anderen in der Krise äußerst wichtig ist. „Wir sind Lebenspartner*innen, wir sind ein Haushalt“, schreibt er_sie. Wer, wie die hier Betroffenen, in Wohngemeinschaften wohnt, oder wer in anderen Konstellationen abseits von heteronormativen Zweier-Beziehungen oder klassischer Kleinfamilie lebt, ist Strafen in Zusammenhang mit Covid19-Maßnahmen verstärkt ausgesetzt. Bedrohlich findet A auch die mögliche Geldstrafe – A und seine_ihre Mitbewohner*innen sind Studierende, die aktuell ohne festes Einkommen sind, dabei außerdem von Jobverlust betroffen sind.

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Schreibt uns eure Beobachtungen und Berichte hier https://coview.info/watchgroup/ oder postet unter den folgenden drei hashtags: #coview #watchgroup #covid19