ENGLISH VERSION BELOW

Liebe alle! Wir gründen die „CoView19“ – Macht mit!

Eine Initiative um auf die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 und die begleitenden Maßnahmen zu reagieren – digital und vor Ort.

Die aktuellen Entwicklungen rund um COVID-19 zeigen die Notwendigkeit eines solidarischen Umgangs miteinander. Wir befinden uns in einer Situation, in der die Gesundheit von vielen gefährdet ist. Wir begrüßen notwendige Maßnahmen. Gemeinsam müssen solidarische Lösungen gefunden werden!

Gleichzeitig sind die temporären, enormen Einschränkungen von Grundrechten etwas, das es zu beobachten und kritisch zu begleiten gilt.
Denn diese Entwicklung passiert in einer Situation, in der in mehreren Regionen der Welt ohnenhin massive Konflikte vorherrschen, die sich teilweise in einer Verschärfung von Kontrollpolitik niederschlagen.
All jene, die Interesse an Kontroll- und Überwachungspolitik haben, haben jetzt weitgehend freie Hand. Maßnahmen, wie Grenzschließungen und Einschränkung von Versammlungsrechten bedeuten nicht nur eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit, vielmehr es stellen sich Fragen wie: Wann werden Grenzen, die nun geschlossen werden, wieder geöffnet? Wann können Demonstrationen wieder uneingeschränkt stattfinden?
Diese staatlichen Maßnahmen führen dazu, dass wir als Individuen in bestimmtem Maß bevormundet werden. Dabei ist es wichtig, selbstverantwortliche und den Mitmenschen gegenüber achtsame Entscheidungen und Vorsichtmaßnahmen selbst zu erkennen und umzusetzen.

Wie sich in den letzten Tagen gezeigt hat, findet eine massive Diskursverschiebung statt: Die Berichterstattung und Aufmerksamkeit hinsichtlich der Situation an den EU-Außengrenzen, insbesondere die menschenverachtende Situation in Griechenland, nimmt stark ab. Über bewaffnete Konflike wie in Syrien wird kaum noch diskutiert oder berichtet. Warum werden notwendige Ressourcen, die jetzt für die Überwindung des COVID-19 mobilisiert werden, nicht auch für andere Konflikte und Krisen aufgebracht, wie zB für die Klimakrise, für sichere Fluchtwege und den Support für geflüchtete Menschen?
Die Angst vor dem Virus schürt auch Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung. Die Krisenbewältigung berücksichtigt nicht jene Menschen, die an die Ränder Gesellschaft verdrängt werden. Es wird nicht an jene gedacht, die – über kurz oder lang – von den wirtschaftlichen Folgen am meisten betroffen sind.

Wir selbst kommen aus dem Kunst-, Kultur-, Sozial- und Wissenschaftsbereich. Viele von uns leben selbst prekär. Wir sehen wie das Einschränken von Veranstaltungen viele andere prekäre Menschen trifft. Das Schließen von Veranstaltungsstätten, Einschränkungen in der Gastronomie, in Kunst und Kultur und anderen Arbeitsbereichen bedeutet, dass prekär, undokumentiert oder unsicher arbeitende Menschen ihre Arbeit verlieren. Es fehlt an Unterstützungsstrukturen für diese Menschen. Überlegungen in welcher Form prekär arbeitende Menschen mit temporären Jobs von der Krise betroffen sind, fehlen in der Kommunikation durch politische Verantwortliche: Zwar sollen Waren weiter zirkulieren, aber es ist klar, dass vor allem große Unternehmen abgesichert werden. Einmal mehr wird die Bewegungsfreiheit von Menschen dem Wert von Waren untergeordnet, prekäre Arbeiter_innen gehen vorerst leer aus. Dabei ist klar, dass (nicht nur) der Kunst- und Kulturbereich schon seit Jahren prekär, unterbezahlt und sozial unsicher aufgestellt ist. Wie können prekäre Kunst und Kulturarbeiter_innen, kleine Betriebe, Kollektive und Vereine abgesichert werden? Wie funktioniert die soziale Absicherung für alle Menschen, die prekär arbeiten müssen?

Deswegen und aus vielen weiteren Gründen schaffen wir die „CoView“!

Wir wollen ein breites breites Bündnis schaffen – für Akteur_innen aus Wissenschaft, Kunst, Kultur, Sozialarbeit, Gesundheitswesen, Bildung oder anderen Bereichen, für Menschen, die sich einfach so beteiligen wollen, für Aktivist_innen, Jurist_innen, Junge, Alte, für alle, die mitmachen und zu diesen Themenbereichen aktiv sein wollen,

um gemeinsam    

  • die aktuelle(n) Stiuation(en) zu beobachten und zu dokumentieren
  • die Verschiebungen und Verschlechterung von Situationen/ Gesetzeslagen / Diskursen und (gesellschaftlichem) Umgang zu kommentieren;
  • dafür einzustehen, dass alle, insbesondere jene, die von den politischen Verantwortungsträger_innen nicht mitgedacht werden, Unterstützung finden und Absicherung bekommen;
  • die kollektive Selbverantwortung zu stärken;
  • sicherzustellen, dass alle Verschiebungen nach dem Ende der Krise wieder zeitnahe rückabgewickelt werden;
  • kreative Aktionsformen zu entwickeln, die es trotz der aktuellen Lage ermöglichen, unsere Anliegen zu vermitteln;
  • zu überlegen, wo und in welcher Form digitale Veranstaltungen umgesetzt werden können;
  • öffentlich Stimmung für eine emanzipatorische, kooperative und solidarische Gesellschaft zu machen.

du findest uns auf facebook via: @coview.info
du findest uns auf twitter via: @coview19
du findest uns auf instagram via: coview.cat

#coview #covid19

Falls du mitwirken willst:

Bitte les dir unsere Gründungserklärung und unsere Grundsätze

Wer gerne verschlüsselt schreiben mag, pgp key

https://pgp.circl.lu/pks/lookup?search=0xC3BD88AE5724B164&fingerprint=on&op=index Fingerabdruck des Keys: DAB4 752B 427E 8131 6506 2543 C3BD 88AE 5724 B164

Unser nächstes Treffen: see „upcoming events“ Schreib uns warum & wie du mitwirken willst – wir melden uns mit Möglichkeiten, digital und bei Treffen mitzuwirken.

Wer sich einbringen möchte, meldet sich per Mail: [email protected]


ENGLISH VERSION:       

Dear all! We are founding the „CoView19“ – Join in!   

An initiative to respond to the political and social impact of COVID-19 and the accompanying measures – digitally and on site.

The current developments around COVID-19 show the necessity of solidarity. We are in a situation where the health of many is at risk. We welcome necessary measures and together we have to work towards solidarity-based solutions!
At the same time, the temporary, enormous restrictions of basic rights are something that must be observed and critically analysed.
For this development is taking place in a situation in which massive conflicts are already prevalent in several regions of the world, which are partly reflected in a tightening of surveillance and control policies. All those who are interested in control and monitoring policies now have a largely free hand. Measures such as border closures and restrictions on the right of assembly not only restrict freedom of movement, but also raise questions such as: When will the borders that are now closed be reopened? When can demonstrations take place again without restrictions?
These government measures lead to a certain degree of patronisation of us as individuals. It is important to recognise and implement self-responsible and careful decisions and precautionary measures towards our fellow human beings.

A massive shift in discourse is taking place, as has been shown in recent days: reporting and attention regarding the situation at the external borders of the EU, especially the inhuman situation in Greece, is declining sharply. Armed conflicts such as the one in Syria are hardly ever discussed or covered. Why are necessary resources, which are used for overcoming COVID-19, not also available for other conflicts and crises, such as the climate crisis, safe escape routes and support for refugees?
We notice that the fear of the virus also spreads racism, exclusion and discrimination.Crisis management does not take into account the people who are marginalised. Especially people who are most affected by the economic consequences, especially in the long term, are not taken into consideration.

We ourselves come from the arts, cultural, social and scientific fields. Many of us live precariously ourselves. We see how restricting events affects many other precarious people. Closure of venues, restrictions in gastronomy, art and culture and other fields of work will mean that precarious, undocumented or insecure working people are going to lose their jobs. There is a lack of support structures for these people. Considerations in regard to how precariously working people with temporary jobs are affected by the crisis are absent in the discussions by political leaders. Because the freedom of movement of goods should continue to be free, it is clear that large companies in particular are being protected. The freedom of movement of people is once again subordinated to the value of goods, precarious workers are left empty-handed for the time being. It is clear that (not only) the art and culture sector has been precarious, underpaid and socially insecure for years. How can precarious art and cultural workers, small businesses, collectives and voluntary organisations be secured? How does social security work for all people who have to work precariously?

For this and many other reasons we create the „CoView“!

Exactly in these topics we want to be active, we create a broad alliance of actors from science, art, culture, social work, health care, education or other areas, people who just want to participate: activists, lawyers, young, old people and in general all people who want to participate …

to work together

  • to observe and document the current stiuation(s)
  • to comment on the shifts and deterioration of the legal situation, discourse and (social) relations
  • to stand up for the idea that everyone, especially those who are currently not being considered by political leaders, will be supported and safeguarded
  • to strengthen collective self-responsibility
  • to ensure that all postponements after the end of the crisis are promptly reversed
  • to find and collect creative forms of action that make it possible to communicate our concerns despite the current situation
  • to consider where and in what form digital events can be implemented
  • to make public sentiment for an emancipatory, cooperative and solidary society

In case you want to join us / Falls du mitwirken willst:

Please read our declaration of founding and our Statement if you want to join.

Here is our public pgp code https://pgp.circl.lu/pks/lookup?search=0xC3BD88AE5724B164&fingerprint=on&op=index Fingerprint of the key: DAB4 752B 427E 8131 6506 2543 C3BD 88AE 5724 B164

you can find us on facebook via: coview.info
you can find us on twitter via: coview19
you can find us on instagram via: coview.cat

#coview #covid19

Our next meeting: see „upcoming events“ – Write us why & how you want to participate – we will get back to you with possibilities to participate digitally and at meetings.

Do you want to get involved? mail: [email protected]